Testspiel Nr. 7 in Vorbereitung der Serie 20/21
Dienstag, 1. September 20, 20 Uhr
SC Vier und Marschlande  -- SVNA    3 : 2 (2:1)

--------------------------------------------------------------------------


Schiedsrichter. „Drago“ Vollmers. Leitete die Begegnung wieder engagiert mit ganzer Persönlichkeit, hatte gute Ansprachen und einen guten Tag. Hinterließ nach Schlusspfiff und einer rustikalen Ansage eines Gästespielers einem Moment mit hohem pädagogischen Wert. Und dass so ein klarer 11m (nach Foul an Toth) nicht gegeben und quasi nicht reklamiert wird, ist dann wohl der Ausstrahlung zu verdanken. Eine Spielleitung, die dem umkämpften Spiel gerecht wurde und Spaß gemacht hat.
8 von 10 Punkten
SCVM:
Möller;
Kohlepp, Wagner, Joshua Czech (67. Jonas Lenz), Peitzner (46. Aba);
Erik Wegner (59. Julian Pax), Kahl (46. Wobbe), Busch, Peer Wegner;
Koschnick (59. Toth), Harrsen (77. Laurin Pax)

SVNA:
Körner;
Asante, Pawlikowski, Spiewak, Schneider;
Sosnowski,
Winterfeld, Reimers, Feilke, Hermann; Kondo
(eingewechselt: Kaya, Timo Czech, Schade, Dykier, Brkic)

gelbe Karten:
Schneider (SVNA, 50. Nach Foul gegen den kreuzenden E. Wegner)

Tore:
0:1 Luca Joel Winterfeld (8. Minute) kommt nach einem Sosnowski Pass gegen die aufrückende SCVM Kette tief hinter die Linie und kann mit einem Heber aus 20 abschließen,
1:1 Erik Wegner (25.), läuft den ballführenden SVNA Spieler an, erobert den Ball und hat dann freie Bahn, die er mit einem sicheren Abschluss zum Ausgleich nutzt,
2:1 Hauke Harrsen (33.) schnell ausgeführter Freistoß von Kahl, in den Strafraum gebracht, Billard ähnlich springt die Kugel hin und her, bis sie vor den Füßen unseres Kapitäns landet, beherzter Schuss und Führung,
3:1 Jan Kohlepp (51.), langer Freistoß von Koschnick an den zweiten Pfosten, dort kommt Harrsen mit dem Kopf an den Ball, legt quer und der Torschütze bekommt noch ordentlich Druck auf seinen Kopfball aus 8m zentral.,
3:2 Nathamiel Schade (68.) kommt mit schnellem Weg über links in die Tiefe durch, kann aus 16m erneut ins Tor heben.

Kurzfristig wurde dieses Spiel vom Mittwoch auf Dienstag und vom Katendeich an den Spieker verlegt. Der Grund dafür war, dass der SCVM für seine Plätze schon Hygiene Konzepte erstellt hatte und an den HFV geschickt hatte. Seit dem 1.9. sind nach Lockerung des Hamburger Senats wieder Fußballspiele unter Auflagen und Bedingungen möglich. Gar nicht genug loben kann man in diesem Zusammenhang unseren „CoAlex“, der die  Organisation von der Vereinbarung des Spieles, der Verlegung bis zur Umsetzung des Konzeptes übernommen hatte. Zuschauer waren noch nicht erlaubt.
Da wir nun den Zeitpunkt des Re-Starts der Pflichtspiele vom HFV in Aussicht gestellt bekommen haben (erste Pokalrunde in Aumühle  wohl am 18.9., eine Woche später Punktspielauftakt), kommen wir nun in die nächste Phase. Von Testspielen mit der Möglichkeit der Spielpraxis von allen Spielern gehen wir nun in die Vorbereitung über, wollen allmählich ein Gerüst finden und bilden.
Einige Eindrücke gesammelt, Leistungen und Möglichkeiten bewertet und nun daraus die beste Mannschaft machen.
Es geht turbulent und mit hohem Tempo los. So haben wir in der Anfangsphase zwei Hochkaräter, Koschi läuft allein auf den Keeper zu und… spielt ab, geklärt.
Dann steht Hauke Harrsen allein vor dem Torwart und scheitert freistehend am Finn Körner. Nettelnburg spielt auf lange Bälle, die zu 80 Prozent sicher abgelaufen werden können. Eine Unstimmigkeit gibt, Ball in die Tiefe gegen die Laufrichtung der Kette, kein Absetzen und der 3er (zuletzt noch beim SCVM U 18) erzielt wahrscheinlich seinen ersten Treffer in den Fußball Herren.
Nicht nur bei diesem Treffer sind noch vorhandene Unstimmigkeiten zu sehen, auch vorne dauert es (zu) lange, bis das Pressing Anlaufen von Koschi übernommen wurde und (alle!) mitmachen. Janik Wagner hat sich seinen Fehler dieses Mal für die Anfangsminuten reserviert, legt nach einem Schiedsrichterball den Ball quer in den  Lauf von Kondo, der beim eher leeren Tor dann aber knapp verzieht.
Wir kommen durch resolutes und mutiges Anlaufen das 1:1 vom Gegner geschenkt bzw. haben es uns erarbeitet. Fünf Minuten später sind wir verdient ein Tor vor, als Hauke auch faktisch zeigt, dass das mit ihm da auf dieser Position eine gute Idee sein könnte. Es wird eine gute, bisher beste Halbzeit, weil kombiniert wird, oft sauber, genau und auch häufiger mal flach gespielt wird. Wir kommen zu weiteren Möglichkeiten,. Das ein oder andere Mal wird Abseits gegeben. Hinten kommen wir auch besser zusammen, haben gutes Gespräch, lediglich auf der linken Seite gibt es nicht immer die Stimmigkeit in der Absprache bei der Zuordnung zu den Gegenspielern, die Möglichkeit , auch als 5er Kette gegen den Ball zu spielen, gibt es, muss nur angesagt und besprochen werden.
Verdiente Führung zur Pause.
Zwei Wechsel, Kevin soll gegen seinen ehemaligen Verein doch einen hohen Spielanteil bekommen und Roni Aba kann mit seiner Dynamik für Entlastung und Torgefahr sorgen. Dafür nehmen wir den ballsicheren Peer Wegner eine Station tiefer, ein Schachzug, der sich auszahlt, es gibt nun tolle körperliche Duelle mit dem Rechtsaußen der Gäste, nie unfair, aber ungemein bissig auf beiden Seiten. Und Peer setzt sich im Laufe des Spieles mehr und mehr durch.
Unsere Standards sind mit ihren verschiedenen Ausführungen heute schon viel überlegter und damit auch gefährlicher als in den Spielen zuvor. Auch der Freistoßtrick gefällt mir, wenn auch der letzte Pass nicht genau genug war und der Gegner abfangen konnte. Dennoch weiter machen, immer wieder Überraschendes hinein. Apropos Standard, das 3:1 entspringt dann genau dem Freistoß, den es gab, als Erik Wegner mit Cleverness kreuzend vor die Füße von Nick Schneider lief, ihn quasi zum Foul zwang. Gelb, langer Ball, Kopfballablage und Kopfballtor. Gut gemacht und schwer zu verteidigen.
Zwei weitere Wechsel, Julian Pax und David Toth kommen in die Mannschaft. David Toth hat eine enge Ballführung und ein technisches Füßchen, in der 64. Minuten wird er nach Querpass von Hauke im 5m Raum abgeräumt, der Pfiff bleibt aus, Flutlicht, dunkel und warum auch immer. Janik Wagner hätte sicher getroffen.
Vorher hatten wir uns weitere Chancen erspielt, die wir liegen lassen und so lange das Spiel offen halten. SVNA im 4-1-4 aufgestellt, lässt nun jede Aktion über den überragenden 8er (Lukas Sosnowski) laufen, der gut verteilt, mit Diagonalbällen verlagert oder gut in die Füße spielt. Er scheint die Spielidee beim Gegner zu sein. Hat mir aber auch zu viel Platz und Zeit am Ball, oft geht Buschi in die Attacke gegen ihn, obwohl das schon in vorderer Linie hätte stattfinden dürfen.
In den letzten Minuten beim Stand von 3:2 wird er persönlich zugeordnet , aber keinesfalls so eng abgeschirmt, wie das hätte sein sollen.
Der Gegner setzt nach dem Anschlusstreffer engagiert nach, will zumindest den Ausgleich und geht früh drauf. Wir haben diverse Kontersituationen, die wir nicht konsequent ausspielen und schon zur Vorentscheidung hätten führen können.
Laurin Pax trifft in der 89. Minute vehement den Pfosten.  Dann ist allerdings bald (gutes) Ende und wir können erstmals unter meiner Ägide ein Spiel gegen einen höherklassigen Gegner siegreich beenden.  Toller Kampf, mannschaftlich geschlossener Auftritt, der schon mit Leidenschaft von der Bank befeuert wurde und auch spielerisch über weite Strecken ansehnlich.

Noch 16 Tage bis zum Pokalspiel…..