Punktspiel Nr. 1m Serie 20/21 Bezirksliga Ost
Samstag, den 26. September 20, 14 Uhr
SC Vier- und Marschlande – MSV Hamburg 6 : 2 (5:0)
Schiedsrichter: N. Laharjnar, TuS Borstel
brachte nach schwieriger Anfahrt die Begegnung mit nur einer gelben Karte sicher über den Rasen. Sehr retro war die Pfeife, die ich zuletzt bei einem Handballspiel in den 90igern gehört
habe.
In der Beurteilung von erlaubtem und verbotenem Spiel hatte ich einige Überraschungsmomente.
SC Vier- und Marschlande:
Eilk;
Cengiz (81. Wobbe), Wagner, Czech, Kahl;
Koschnick (75. Riege), Busch;
E. Wegner, P. Wegner;
Toth (67. J. Pax), Harrsen
MSV Hamburg:
Buchmiller;
Lytvynenko, Said (46. Coban), Yilkin, Hell;
Osei-Boakye, Al Bochi Erbek, Pham;
Korkmaz,
gelbe Karten:
Fehlanzeige - Günes (48. Foul)
Zuschauer: 91
Tore:
1:0 Hauke Harrsen (1.) kommt nach einem langen Ball und anschließender Kopfballvorlage von Erik Wegner hinter die Abwehrlinie und kann einschieben,
2:0 Hauke Harrsen (7.), Ecke von rechts, erster Versuch wird abgewehrt, kommt dann zu Kahl, der mit seiner Flanke Harrsen am zweiten Pfosten findet, der dann aus spitzem Winkel einschießt,
3:0 Hauke Harrsen (14.) nimmt eine Traumflanke von Cengiz volley mit links und hämmert in die rechte Ecke,
4:0 David Toth (28.), Peer Wegner chipt den Ball über die Kette, Toth erläuft sich den Ball und setzt sich dann ballsicher bis zum Abschluss aus 6m durch,
5:0 Hauke Harrsen (34.), bekommt im Strafraum den Ball und umdribbelt auf engsten Raum vier MSVer, bevor er final einnetzt,
5:1 Al Bochi (62.) mit hohem direkten Freistoß aus 40m,
5:2 Jeremiah Osei Boakye (70.) Ecke SCVM, Konter, den wir im wichtigen 1-1 an der Mittellinie halbherzig verteidigen, im weiteren Verlauf bei zwei weiteren Klärungsmöglichkeiten kommt der Ball
zum Torschützen, der aus 12m halbrechts einschießt,
6:2 Hauke Harrsen (81.) tiefer Pass von Czech, dann Zweikampfgewinn mit Ball und aus spitzem Winkel aus ca 8m eingelegt.
Heute setzt das Trainerteam fast konsequent einen Grundsatz um, der lautet, dass Spieler zum Einsatz kommen, die beide Male beim Training waren. Eine Richtlinie, die aber kein Heiligtum bedeutet
und heute mit einer Ausnahme belegt ist. Ein Spieler bereitet sich auf seine Lehrerprüfung vor und hatte in dieser Woche wichtige Termine, sodass er nur zum Abschlusstraining kommen
konnte.
Dass der Spieler dann heute das ein oder andere Tor besteuerte, gibt der These recht, dass man als Trainer bei allen Regeln
im Zusammenwirken einer Mannschaft auch etwas Handlungsspielraum benötigt, denn auch Erfolg ist bei unserem Sport ein wichtiges Kriterium.
Co Alex hat eine Organisation betrieben, die heute 9 von zehn Punkten bekommt, nun noch ein neues Mikro für die Stadiondurchsagen, dann sind wir in diesem Bereich schon Landesliga.
Heute sind wieder Zuschauer dabei, man sieht Gesichter von Heino, Harald und Walter , stellvertretend genannt für die Menschen, die uns seit Jahren die Daumen drücken.
Und sie werden für ihr Kommen belohnt.
Denn das, was die Mannschaft in der ersten Halbzeit abliefert, ist Spaßfußball mit hoher Laufbereitschaft, Kombinationen, Spielfreude, Torchancen im Dutzend und dem gemeinsamen Umsetzen
mannschaftstaktischer Pläne über lange Zeit.
Anstoß, Gewinn des wichtigen Kopfballes und schon steht Hauke blank und lässt sich nicht bitten. 12 Sekunden sind vergangen, 1:0. So kann man mal in eine Ligasaison starten. Der Trainerkollege,
der gern in Badelatschen coacht, kommt an unsere Trainerbank und bringt das Bonmot des Tages:
„ das Tor war abzusehen!“ : )
Drei Minuten erfolgt der erste von den als überraschend beschriebenen Pfiffen, Freistoß für Mümmel, ca 30m vor dem Tor. Der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der neongelben, Al Bochi, schießt die
Kugel mit Wucht nur knapp rechts vorbei.
Vier Minuten steht es statt dem möglichen 1:1 zwei vor für den SCVM, als Hauke dasteht, wo ein Stürmer stehen muss. Es gelingt vieles in der ersten Halbzeit, Einwürfe, die strittig sind, werden
genommen und für sich reklamiert, bei Ballverlusten geht es gleich in das Gegenpressing und heute gewinnen wir im Durchgang eins fast 80 Prozent der zweiten Bälle.
Und dann kommt noch so ein Tor wie das 3:0 dazu. Traumflanke und mit dem Selbstbewusstsein zweier gemachter Tore kann man den mal volley mit links nehmen, heute schlägt der eben im Netz ein. Wenn
Hauke heute Lotto gespielt hätte, wäre er wohl übernächste Woche mit neuem Auto zum Training gekommen.
Wir haben weitere Chancen, die sich aus schnellem Spiel, bereitwilligen Wegen, gutem, genauen PassSpiel und der Bereitschaft,
den besser postierten Mitspieler zu sehen, ergeben. Da scheitert Peer an Keeper Buchmiller, als David Toth den Ball quer gelegt hatte.
Hinten haben wir uns nach zehn Minuten darauf eingestellt, dass der Gegner mit langen Bällen operiert und wir uns dann absetzen müssen. Hat erst etwas gewackelt, dann bleiben wir bis kurz vor der
Halbzeit hinten stabil.
David Toth macht seinen ersten Treffer in Pflichtspielen bei den Herren und stellt damit die Uhr auf 4:0. Kurz darauf läuft
er in einen Fehlpass des Gegners, läuft auf das Tor und legt auf Hauke ab, der Keeper kann den parieren.
Bis zur 40. Minute ist das Tempo hoch, wir gehen fast immer mit beiden Spielern auf außen über die Ballseite, haben viele Momente des Hinterlaufens und kommen damit zu schnellen Wegen in Richtung
Tor und auch zu Überzahlsituationen.
Hauke Harrsen bekommt einen Ball in die Füße, steht gegen vier MSV Spieler und geht an allen vorbei, um dann wohl mit dem Aussenrist leicht mit 20km/h am Torwart vorbei ins Netz zu streicheln.
Wenig Gegenwehr, das Abwehrverhalten habe ich auch schon mal bei uns gesehen und war Friedensnobelpreis verdächtig.
Jetzt steht es 5:0, die Mannschaft fängt auf einmal an, nachzudenken, der unbekümmerte Fußball gerät in den Hintergrund und schon wird es anders. Die Einstellung wird von 100 Prozent zunächst auf
90 heruntergefahren und selbst das Abseitstor von Erbek dient nicht so recht als Impulsgeber oder Weckmoment.
Beste Halbzeit in diesem Jahr. Allerdings gegen einen völlig anderen Gegner dieses Vereines aus der letzten Serie. Beim MSV Hamburg sind die Trainer und große Teile des Teams zum Favoriten der
Staffel, HT 1816 gewechselt und die neue Erste rekrutiert sich weitgehend aus der ehemaligen Vierten, die schon in der Kreisklasse von großen Zielen sprach. Heute ist der Gegner arg dezimiert,
hat wohl nur 12 Spieler zur Verfügung, da einige Akteure derzeit krank und verletzt seien.
Der Gegner wechselt einmal, bringt nun Innenverteidiger Coban, der ab Minute 46 von innen das Coaching übernimmt und damit seine Jungs in die richtige Stimmung bringt.Man spielt nun gesund
aggressiv und geht früher drauf. Der SCVM hat sich wohl gedacht, 80 Prozent reichen aus, um einigermaßen durch die zweite Halbzeit zu kommen. Aber Pustekuchen, das wirkt nun in weiten Teilen
unorganisiert und zufällig, weil die Ansagen aus der ersten Halbzeit fast komplett unterbleiben, wir Abstände zwischen den Mannschaftsteilen zulassen, die nach zwei verschiedene Taktiken
aussehen. Und der Gegner zeigt Moral, ist bei 0:5 mit einer gewissen Leidenschaft unterwegs und kommt durch das Antreiben von Coban viel besser in die Zweikämpfe, wirkt konzentrierter und macht
am Ball weniger Fehler. Auch deshalb, weil wir weniger anlaufen, vieles zulassen und nicht mehr volle Fahrt gehen. Bis zu einem gewissen Punkt kann man das nachvollziehen beim dem Spielstand,
aber ich vermisse nun auf dem Platz die Gruppe von Spielern, die da mit Mentalität gegenhalten und die anderen wieder mitziehen.
Sich mehr zu wehren, wäre beim dem Foul an Janik möglich gewesen, als der 6er zu spät in den Ball kommt, die Mannschaft aber uninteressiert bleibt . Ich wünsche mir da mal ein Zeichen ( in
gebotener Weise), dass wir so was mit unseren Mitspielern machen lassen.
25m, Freistoß wegen Hand für uns, gute Position, zentral. Koschi für direkte Freistöße eingeteilt, hämmert die Kugel in den verhangenen Nachmittagshimmel.
Dennoch haben wir Möglichkeiten, kommen häufiger mal in Überzahl an den Strafraum, lassen aber die Zielstrebigkeit vermissen und spielen wir ne Handballmannschaft am Kreis.
Das 5:1 entspringt einer individuellen Fehleinschätzung, aber es gibt weiter keine Reaktion, mal wieder in die Spur zu kommen, die Begeisterung der ersten Halbzeit wieder zu beleben. Nun will
auch wohl jeder mal, die offensiven Wege werden gemacht, rückwärts stehen wir zu oft in Unterzahl und das zentrale Mittelfeld bekommt die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen nicht mehr
organisiert und gerade dort gibt es Platz für den Gegner, mehr als im Stadtpark.
Schlecht gesichert und verteidigt bekommen wir noch das zweite Gegentor. Alles unverständlich, wo doch in der Halbzeit genau dieser Aspekt des Defensivverhaltens bei dem Spielstand angesprochen
war. Da muss man als Trainer von außen wieder einwirken, um hier nicht noch eine bedrohliche Dynamik entstehen zu lassen.
Timo rettet zwei 1-1 Situationen und auf der (wichtigen) sechs gibt es Umstellungen, bis Kevin Wobbe dann dort wieder mehr taktische Ausrichtung hineinbringt.
Zwischenzeitlich hatte Hauke seinen Fünferpack gemacht, auf 6:2 gestellt.
So gewinnen wir den Saisonauftakt deutlich und bekommen trotz keiner guter Leistung in der zweiten Halbzeit (die wir zudem 1:2 verloren) Applaus vom wohlmeinenden Publikum, das wohl wie ich von
der ersten Halbzeit ziemlich beeindruckt und begeistert war.
An dieser Minuten werdet ihr auch künftig messen lassen müssen.
Wir können Fußball....